Phuket – Thailands größte Insel – hat sich mittlerweile vom Tsunami komplett erholt und bietet Entspannung suchenden Touristen luxuriöse Hideaways, aber auch jede Menge Action – wenn es denn unbedingt sein muss…

Treuen Leserinnen ist bestimmt schon aufgefallen, dass dies nicht die erste Thailand-Reisereportage im COVER ist. Und es wird auch nicht die letzte sein, meine verehrten Damen, denn Thailand ist eine faszinierende Destination, kulinarisch nur von Italien zu schlagen und in punkto Dienstleistung und Spa-Angeboten nicht zu überbieten. Diesmal haben wir uns die größte Insel Thailands ausgesucht: Phuket. An sich ist Phuket nicht besonders interessant, wenn man sich speziell für Kultur, alte Baukunst wie Tempel oder landschaftliche Besonderheiten beziehungsweise Flora und Fauna interessiert. Trotzdem oder gerade deswegen hat man sich bemüht, Phuket für Hideaway-Touristen attraktiv zu machen. Es gibt eine große Zahl an herausragenden Luxushotels, Spitzenköchen und wunderbaren Stränden, wo gestresste Touristen richtig ausspannen können. Die berühmte Thai-Massage ist ein weiterer Grund, dieses schöne Land zu besuchen. Die Thailänderinnen haben das Massieren im Blut. Es gibt keinen Strand, an dem nicht ausgezeichnete Massagen angeboten werden – und das zu einem Preis, der lächerlich gering ist.
Die zweite Gruppe der Reisenden nach Phuket stellen die vielen männlichen Sextouristen dar, die sich wie ein Virus über dieses schöne Land verbreiten. Doch denen begegnet man nur, wenn man ins Ballungszentrum Patong fährt – eine an sich gar nicht schlechte Erfahrung, auch für die Damen. In der berüchtigten Bangla Road (das St. Pauli von Patong) können Sie das wahre Gesicht angelsächsischer Primaten studieren, wie sie sich an hunderten aneinandergereihten Bars bei ohrenbetäubender Rockmusik mit Bier volllaufen lassen und von teilweise erschreckend jungen Mädchen „über den Tisch gezogen“ werden. Obwohl es für alle Beteiligten offensichtlich ist, funktioniert das täglich immer wieder; die natürlichen Triebe sind stärker und fordern ihren Tribut. So abstoßend die Szene auf den ersten Blick sein mag, so amüsant kann die Position des Beobachters sein, wenn man die Gegebenheiten toleriert und sich zum Spaß ins Geschehen wirft. Zum einen sind da die Transvestiten, die bei Einbruch der Dämmerung auf der Bangla Road für die abendliche Show werben. Sie werden Augen machen, wie schön geschminkte (und operierte) Männer sein können… Wer an sozialen Studien auch noch nach Mitternacht Interesse hat, kann der Discothek Hollywood einen Besuch abstatten – tanzen bei funktionierender Klimaanlage fördert die Verdauung und ist gesund. Aber besorgen Sie sich unbedingt Ohropax, hier übersteigt die Lautstärke die Schmerzgrenze. Eine Besonderheit im Hollywood: Hier wird noch geraucht, das ist sonst in Thailand verboten. Doch die Disco gehört dem Bürgermeister, und damit ist alles gesagt. Der Vorteil: Das Hollywood ist der sauberste und sicherste Nachtclub, den wir je gesehen haben. Alle paar Meter steht ein Security-Mann, und dazwischen wieseln kleine, weißgekleidete Kellnerinnen umher und versorgen die Gäste mit Nachschub. Wenn auch nur ein Tropfen irgendeiner Flüssigkeit auf den Boden gelangt, ruft der Security-Mann mittels Laser einen Putzboy, der sofort mit dem Mop alles reinigt – innerhalb einer Minute ist jede noch so kleine Verunreinigung beseitigt.

Aber Patong hat neben beziehungsgestörten Männern aus dem Westen auch einige wirklich tolle kulinarische Oasen hervorgebracht. Abgesehen von den in ganz Thailand guten Garküchen auf den Straßen sind uns ein paar Lokale besonders angenehm aufgefallen: Zum Beispiel Seahag – eine Institution, wie man uns sagte, die diese Bezeichnung völlig zu Recht verdient. Nirgendwo sonst auf Phuket haben wir so gut Thailändisch zu so einem fairen Preis gegessen. Der schwule Inhaber Kenya ist außerdem dermaßen um seine Gäste bemüht, dass die meisten gerne wiederkommen – so auch wir. Ein weiteres Highlight thailändischer Kochkunst haben wir in unserem Hotel entdeckt: Im The Current of the Sea des Hotels La Flora hat einfach alles, was die Küche für uns zubereitete, unseren Gaumen überzeugt. Wer der thailändischen Küche nach einigen Tagen überdrüssig wird (obwohl das schwer vorstellbar ist), der kann sich einen unvergesslichen Abend im schicken Acqua gönnen. Hier kocht Besitzer Alessandro Frau eine geradlinige und klassische italienische Küche, wie sie in Mailand nicht besser sein könnte. Wenn Sie dem Chef aber sagen, er soll Sie überraschen, dann werden Sie staunen, wie gut sich die Einflüsse thailändischer Aromen mit italienischem Können vertragen. Das Lokal ist extrem „cool“ in Schwarzweiß gehalten und bietet einen ortsunüblichen eleganten Rahmen.

Es soll aber auch Leute geben, die um die Welt reisen und sich dann immer noch nach einem Wiener Schnitzel sehnen. Solcherart unbelehrbare Zeitgenossen niedriger Gesinnung werden im K-Hotel und Restaurant des österreichischen Ex-Basketballers Werner Karasek befriedigt, einer hübschen grünen Oase inmitten des lärmenden Sündenpfuhls Patong. Obwohl fragwürdige Gerichte wie Fisch mit Käse auf der Karte stehen, können Sie hier auch köstlich Thailändisch essen. Ignorieren Sie einfach die Empfehlungen des Restaurantleiters Robert, der vom Kochen soviel Ahnung hat wie Karl-Heinz Grasser von Finanzen. Der charismatische Werner Karasek hat mit seiner thailändischen Frau Pla etwas nördlich von Patong – am Surin Beach – ein bezauberndes Strandlokal hingebaut. Hier ist das Leben wieder so, wie man sich’s vorstellt: Strand, Meer, Lounge-Musik und gutes Essen ohne Massentourismus. Keine hundert Meter vom Pla entfernt befindet sich der Catch-Beachclub, ein schickes Strandrestaurant mit Bar und Disco, das zum cool designten und elitären Twinpalms Hotel gehört. Selbst Liebhaber gehobener französischer Küche kommen in Phuket auf ihre Kosten. Im Nordwesten der Insel, im kleinen Vorort der sogenannten Laguna, haben sich Pablo Blattmann und der Elsässer Christoph Lindner den Traum vom eigenen Bistro erfüllt. Hier erleben Sie, wie thailändische Produkte in höchster Vollendung zu französischen Köstlichkeiten verarbeitet werden. Legendär sind auch die After-Dinner-Parties, zu denen nach Dienstschluss die Köche und Angestellten der umliegenden Hotels kommen und die oft bis in die frühen Morgenstunden dauern. In der Lagune selbst empfehlen wir einen Besuch bei David Hamilton, dem australischen Executive Chef der vielfältigen Angebote in den Restaurants des Banyan Tree Resorts. Den schönsten Sonnenuntergang inklusive köstlicher Häppchen bekommen Sie im 360 serviert, dem Terrassenrestaurant des Relais & Chateaux-Hotels The Pavilions.

Fünf Hotels in zwei Wochen sorgen für etwas Abwechslung im Urlaub

Direktflüge von Wien nach Phuket gibt es keine – eventuell Charter, aber das weiß nur Ihr Reisebüro. Also geht’s über Bangkok, was ja eine tolle Gelegenheit zum Shoppen, Nightlife und gut Essen ist. Planen Sie also unbedingt „One Night in Bangkok“ ein. Von Wien nach Bangkok fliegen nur die AUA und die EVA Air nonstop; wir haben letztere gewählt, weil in einer asiatischen Airline schon beim Einsteigen Urlaubs-Feeling herrscht. Die freundliche Crew hat uns den ganzen Flug über verwöhnt und uns damit eine sehr angenehme Reise beschert. Anders als in Bangkok zahlt man in Phuket einen Fixpreis für Taxi und Tuk Tuk, mit Ausnahme der Fahrt vom Flughafen zum Hotel. Danach heißt es handeln, was das Zeug hält. Fragen Sie in den Bars oder Boutiquen – die kennen immer jemanden, der’s günstiger macht. Sowas bieten Hotels leider nicht an…
Die Distanzen zwischen den Destinationen sind nicht besonders groß. In einer knappen Stunde können Sie die gesamte Insel von Nord nach Süd durchqueren. Informationen finden Sie unter:
www.phuket.com
www.evaair.com

1La Flora Patong

Ein Strandhotel mitten im Zentrum – sowas gibt es sonst nirgendwo.
Das La Flora Patong ist ideal, um ein paar Tage ins urbane Phuket einzutauchen.

Sie müssen nicht homosexuell sein, um hier zu wohnen – aber tolerant schon. Wenn Sie jedoch Angst haben, Ihr Mann könnte auf dem Weg vom Hotel zum Meer von einer Thailänderin verführt werden, dann sollten Sie hier wohnen. Der Strandabschnitt zwischen dem zauberhaften La Flora-Hotel und dem Meer ist fest in schwuler Hand. Hier liegen die Jungs zu Hunderten und kuscheln in ihren engen Tangas, was das Zeug hält. Vorsichtshalber sind wir zum Meer immer gerannt. Auch im Hotel selbst ist uns ein beleibter Australier mit rosa lackierten Zehennägeln begegnet, aber das ist weniger schlimm als der Anblick von Angela Merkel im Stringtanga. Das flexible Angebot an Zimmern im La Flora reicht von klein und praktisch bis zu groß und verschwenderisch – es gibt auch „Villen“ mit eigenem Pool und Meerblick. Das Hotel ist Mitglied bei den Lifestyle Hotels – zu Recht, denn die Anlage sieht nicht nur besonders cool aus, sie ist es auch. Zwei wirklich sehr lange Pools, direkter Zugang zum Strand und nur wenige Meter zu Fuß von der belebtesten Straße Patongs entfernt – das ergibt eine einzigartige Location, etwa so, als würde das Do & Co am Stephansplatz direkt an die Alte Donau grenzen. Durch die geschickte Architektur ist der Verkehrslärm auch kaum zu hören. Auf dem Dach des Hotels gibt es eine der geilsten Sunset-Bars der Stadt, die Surface Bar. Hier chillt man bei Cocktails und Lounge-Musik, mit Blick auf die Bucht von Patong. Das kleine Restaurant The Current of the Sea am Pool sorgte für eine der angenehmsten kulinarischen Überraschungen unserer Reise. Egal, was die uns gebracht haben: es war köstlich.
Von COVER 2010 getestet
www.laflorapatong.com

2Twinpalms Phuket

Das Twinpalms Phuket trägt zu Recht die Bezeichnung Small Luxury Hotel.
Hier fehlt es dem Gast an nichts, was er sich im Urlaub wünscht.

Es gibt Hotels, die sind so schön und so neu und so cool designt, dass man sich gar nicht traut, den Koffer auszupacken und damit das perfekte Gesamtbild zu zerstören – ein ähnliches Gefühl wie beim Beschreiben der ersten Seite eines neuen Schulhefts. Genau so ergeht es einem im Twinpalms, einem bis fast zur Unerträglichkeit durchgestylten Hotel, modern, luxuriös, japanisch minimalistisch und einfach schön – mit einem leichten Hang zur Langeweile, zumindest was das coole Design der „Duplex Pool Suite“ betrifft, einer zweigeschossigen Bleibe mit 380 Quadratmetern Wohnfläche, glattrasiert und neu. Wer’s gemütlicher (und günstiger) will, der bucht einen „Deluxe Lagoon Pool Room“ mit direktem Zugang zum Wasser. Aufstehen, reinspringen, und der Tag beginnt wie im Urlaub – und genauso soll es ja auch sein. Neben dem modern gestalteten Restaurant gibt es auch einen „Wine Room“ – angesichts der hohen Steuern von 400 Prozent auf ausländische Weine vergeht einem aber die Lust an außergewöhnlichen und wirklich großen Tropfen. Dementsprechend mager bestückt ist auch die Weinkarte…
Spa, Library – alles ist gut bestückt und trägt verdientermaßen die Bezeichnung Small Luxury Hotel, bei denen das Twinpalms Mitglied ist. Und für Leute mit genügend Taschengeld gibt es dann ja noch die tolle Yacht zum Mieten. Sauteuer – aber es wirkt. Eine dermaßen coole Location leistet sich natürlich auch am Strand etwas Exklusives: Der Catch Club mit dazugehörigem Strandrestaurant ist eine der angesagtesten Sunset-Destinationen und After-Dinner-Party-Locations. Hier gibt’s sehr gutes Essen und erträgliche Lounge-Musik, nicht den nervigen Buddha Bar-Sound. Der Gang zum Strand führt leider über die Straße, aber dieser Weg lohnt sich auch!
Von COVER 2010 getestet
www.twinpalms-phuket.com

3The Pavillions Phuket

Unter „Romantic Destination“ versteht man in The Pavilions eine private Villa mit eigenem Pool und uneinsehbarem Garten mit Fernblick.

Dieses Hotel ist das einzige Relais & Chateaux-Mitglied auf Phuket – unsere Erwartungen sind also dementsprechend hoch: Haubenküche, Ruhelage, perfekter Service und Luxus, soweit das Auge reicht. Wir wurden nicht enttäuscht. Trotz der extremen Hanglage fügt sich die bombastische Anlage harmonisch in die Landschaft ein. Es gibt sogar kleine Zahnradbahnen, damit die werten Gäste keine Stiegen steigen müssen. Wer überhaupt nicht gehen will, kann sich von einem Elektro-Caddy chauffieren lassen – ist auch empfehlenswert. The Pavilions im nordwestlichen Teil von Phuket bietet einen wunderbaren Blick auf die künstliche Lagune, die allmählich mit der Landschaft verwächst, als wäre sie immer schon da gewesen. Die Grande Laguna selbst im Norden von Phukets blieb vom Tsunami weitgehend verschont. Trotzdem wurde die Anlage in den Hügel gebaut. Sicher ist sicher. Das Resort besteht aus traumhaft schönen Villen, allesamt mit eigenem Pool. Von jeder Villa aus hat man einen geilen Fernblick, dabei ist der eigene Bereich uneinsehbar. Die modern designten Plantation Pool Pavilions haben einen eigenen privaten Spa-Bereich, die hier angebotenen Treatments sind die besten in Phuket. Strand und Meer? Leider nein – zumindest nicht im Resort selbst. Aber die Limousine samt Chauffeur steht bereit und bringt die Gäste, wann immer sie wollen, zur fünf Minuten entfernten idyllischen Lyan-Bucht. Die Cuisine in einem Relais & Chateaux-Haus ist natürlich sehr gut, der Ausblick von der 360 Sunset Bar schlicht umwerfend. Wir haben den Aufenthalt sehr genossen. Einziger Kritikpunkt ist das mit Polyester gefüllte Bettzeug – eine Unsitte, der immer mehr Luxushotels aus Kostengründen frönen. Aber wir essen ja auch nicht aus Plastiktellern…
Von COVER 2010 getestet
www.thepavilionsresorts.com
www.relaischateaux.com/de

4Sheraton Grande Laguna

Im Sheraton Grande Laguna ist man immer von Wasser umgeben.
Der längste Pool von Phuket trägt seinen Teil dazu bei.

Ein österreichischer Hoteldirektor gilt international als Qualitätszertifikat in der Hotellerie. Die deutschen Chefs natürlich auch – aber auf die sind wir nicht so stolz. Der Kärntner Klaus Christandl sorgt im Sheraton Grande Laguna dafür, dass alles reibungslos funktioniert. Wir konnten uns davon überzeugen, dass er seinen Job gut macht. Das Sheraton versucht, es allen recht zu machen: Familien mit Kindern, Honeymoonern und den Russen, die hier häufiger als sonstwo auf Phuket vorkommen. Durch die Größe der Anlage kommen die verschiedenen Interessensgruppen einander nicht in die Quere; wer trotz Luxus nicht auf „Social Life“ verzichten will, ist hier bestens aufgehoben. Wer aber Ruhe sucht, kann sich in seine wunderbare Lagoon-Villa zurückziehen oder am weitläufigen Strand Robinson spielen. Apropos Strand – hier merkt man, dass wir es mit einer amerikanischen Hotelkette zu tun haben: So viele Schilder, die einen vor den Gefahren der Natur und den Einheimischen warnen, haben wir sonst nirgends gesehen. Fast hätten wir uns nicht ins Meer getraut, obwohl viele darin schwammen. Es gibt natürlich – wie sich das in einem großen Hotel gehört – jede Menge unterschiedlicher Restaurants. Ein genialer Executive Chef ist uns allerdings nicht untergekommen, daran könnte man noch arbeiten. In der Grande Laguna selbst wird für Abwechslung gesorgt. Gäste des Sheraton können auch in anderen Hotels speisen; es gibt regen Schiffsverkehr zwischen den Hotels sowie einen Shuttle ins nahegelegene Dorf, wo sich zumindest einige brauchbare Boutiquen und ein paar amüsante Karaoke-Bars finden, die ausschließlich von Einheimischen besucht werden. Spa, Golf, Wassersport und der längste Pool von Phuket (Sie können fast durch das ganze Resort schwimmen) runden das Angebot ab.
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www.luxurycollection.com/phuket

5Banyan Tree Phuket

Im Schatten eines „Banyan Tree“ hat sich schon Siddhartha wohl gefühlt. Heute bieten die Banyan Tree-Hotels ihren meist betuchten Gästen allen erdenklichen Luxus, den man sich nur vorstellen kann.

Die abgedroschene Einleitung, um dieses Hotel zu beschreiben, wäre „Willkommen im Paradies!“ Doch wir wollen hier keine Schleichwerbung machen, sondern uns auf die Fakten konzentrieren. Darum erklären wir hier so sachlich wie möglich: Banyan Tree ist das beste Resort auf Phuket. Luxuriöser kann man einen Urlaub hier nicht verbringen. Wir hatten das Vergnügen, in einer „Double Pool Villa“ zu wohnen. Diese in privatem Besitz befindlichen Residenzen werden von den Eigentümern nur für einige Wochen pro Jahr selbst bewohnt; die übrige Zeit ist das Hotel damit beauftragt, die Villen zu vermieten. Klar, dass die betuchten Besitzer an nichts gespart haben, um den Aufenthalt in diesen Villen so angenehm wie möglich zu gestalten. Beginnen wir beim Butler, der für jede der Villen zur Verfügung steht. Er überreicht Ihnen bei der Ankunft ein kleines Mobiltelefon und ist 24 Stunden erreichbar. Auch wenn Ihnen gegen vier Uhr früh nach einem Käseomelett zumute ist – in wenigen Minuten bereitet es der Butler in Begleitung eines Kochs in der eigenen Küche der Villa zu. Die Küche ist übrigens diskret vor dem eigentlichen Eingang zum Anwesen untergebracht, damit das Personal die durchlauchten Herrschaften nicht mit Arbeit irritiert. Solcherart von den Niederungen der arbeitenden Gesellschaft abgeschottet, gewöhnt man sich schnell daran, unverschämt faul herumzuknotzen und in unregelmäßigen Abstänlden kleine Häppchen zu ordern, wobei hier der Fantasie keine Grenzen gesetzt scheinen. Das Schlafgemach der Villa ist verglast und von Wasser umgeben. All das ist dann auch noch von einer Steinmauer geschützt – es hat ja niemanden zu interessieren, was die Lordschaft in den Ruheräumen zu tun gedenkt. Es gibt natürlich auch kleinere Villen als jene, die uns geadelten Journalisten zur Verfügung gestellt wurde. Die sind aber auch nicht bescheiden, haben alle einen Pool und liegen auch nicht abseits, sondern bieten einen unverbauten Blick auf die Lagune. Es soll ja Leute geben, die nicht unbedingt so einsam wohnen wollen im Urlaub. Die Wege von den großen „Double Pool“-Villen zur Lobby, zum Spa oder zum Golfplatz sind jedenfalls lang und besonders bei großer Hitze eine wahre Zumutung. Wer also des Fahrens mit den zur Villa gehörenden Fahrrädern überdrüssig ist, lässt sich einfach vom Buter in einem der zahlreichen Elektrobuggys chauffieren – man will ja nicht verschwitzt beim Spa oder im Restaurant ankommen. Übrigens ist Banyan Tree nicht zuletzt durch die hauseigene Spa-Linie zu einer Institution in ganz Asien geworden. Wer sich hier verwöhnen lässt, wird lange daran denken. Damit das auch so bleibt, sorgt das Haus selbst für Nachwuchs: In der eigenen „Spa Academy“ werden Therapeutinnen perfekt ausgebildet. Unter den vielen Restaurants, die vom australischen Executive Chef David Hamilton geleitet werden, möchten wir das Tamarind mit seiner leichten „Spa-Küche“ hervorheben. Wir bezeichnen sie als die moderne Interpretation der thailändischen Fusionsküche. Wer das Original liebt, geht ins Saffron – unvergesslich! Wie überall in Thailand ist der Strand Eigentum des Königs und gehört damit automatisch dem Volk. Trotzdem haben die Luxusresorts einen „geschützten“ Bereich mit edlen Liegestühlen und Sonnenschirmen, einer kleinen Bar etc. Außerdem kann es nicht schaden, wenn Durchlaucht nach Tagen der Abschottung in der noblen Villa wieder Kontakt zum echten Leben sucht und findet. Das Meer ist in Thailand ist angenehm warm, die (Hotel-)Strände sind gut gepflegt, und es gibt keine bösen Fische, Ehrenwort. Viel Spaß!
Von COVER 2010 getestet
www.banyantree.com/phuket

überRenato Zappella