Mit dem 3-Michelin-Sterne-Restaurant Epicure wohnt dem Le Bristol Paris ein Gourmettempel inne, der französischer nicht sein kann. Chef Eric Frechon überwacht seit 1999 als Head Chef die Küchen des legendären Hotels: Neben dem Epicure, hat er auch in der 1-Sterne-Brasserie 114 Faubourg und im Café Antonia – einem ebenso prunkvollen All Day Dining-Restaurant – seine Finger im Spiel.

Nicht wenig Arbeit, würde man meinen. Wie groß gute Küche in Frankreich geschrieben wird, sieht man auch daran, dass er 2008 vom damaligen Präsidenten Sarkozy als Ritter der Légion d’honneur – der französischen Ehrenlegion – ernannt wurde. Eric Frechon ist also ein Nationalheiligtum. Und lässt sich das auch bezahlen: Ein Dinner an ganz besonderen Tagen wie Weihnachten oder Silvester kann im Epicure schon mal bis zu 1.200€ kosten. Ein 6-gängiges Degustationsmenü plus Käse-Gang (den wir Ihnen an dieser Stelle sehr ans Herz legen möchten) an einem anderen Tag im Jahr 340€ – klingt doch schon besser, nicht wahr?

Wann Sie sich im Epicure kulinarisch verwöhnen lassen wollen, liegt natürlich bei Ihnen. Wir legen Ihnen bloß nahe, es auch wirklich zu tun. Am besten mittags, denn egal ob Lunch oder Dinner, die Lieblingszutat der Franzosen – die Butter – wird eine angenehme Nachtruhe zu verhindern wissen. Bon Appétit!

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Auster Tartar | geräucherter Lauch | Sherry-Essig | Meeresalgen-Butter

Ein wunderbar abgestimmter Gang, der dank dezenter Zitrusnote auch sehr leicht ist.  Lauch und  Austern komplettieren einander auf einem Level, das man selten wo gesehen hat. Die Austern scheinen derartig frisch zu sein, es würde uns nicht wundern, wären sie erst vor wenigen Minuten frisch aus dem Meer gefischt worden. Das Rauch-Aroma des Lauchs hält sich subtil zurück und kommt erst zum Vorschein, wenn man tatsächlich am Inneren des Lauchs schabt. Es ist vielmehr ein zusätzliches Gewürz, die „cherry on top“, die das Tartar so richtig abrundet. Absolute Köngisklasse!

Maccheroni | Artischocke | Foie Gras | Schwarzer Trüffel

Die mit Artischocke gefüllten Maccheroni sind in einer Sauce von Foie Gras und einem Jus vom schwarzen Trüffel gebettet. Auch wenn es für eine 3-Sterne-Küche selbstverständlich sein sollte, vernünftigen Jus zu kochen, aber diese beiden sämigen Kunstwerke sind ein wahrer Traum: so aromatisch, so herrlich würzig, wir hatten uns schon beim zweiten Gang in Chef Eric Frechon verliebt. Das nicht so geheime und wenig romatische Geheimnis dahinter: Butter. What else. Und das alles ist dann auch noch gratiniert mit etwas Parmesan – aber wer Kalorien zählt, ist in Paris ohnehin an der falschen Adresse – in dem Foie Gras und Trüffel ihr Gegenüber-Alpha gefunden haben. Angeblich gibt es sogar Menschen, die alleine wegen diesem Gericht nach Paris reisen…

Kartoffel Mousseline | geräucherter Rotbarsch-Kaviar

Kartoffel Mousseline bedeutet in Frankreich soviel wie Kartoffelpüree mit einem 95%igem Butteranteil. Und auch bei Eric Frechon ist es nicht anders: Wir sind uns nicht sicher, ob die Kartoffeln oder doch die Butter überwiegt, was hier nicht negativ bewertet werden soll. Jedenfalls schmeckt es französisch. Also unverschämt gut. Der Kaviar harmoniert toll dazu, trotz des rauchigen Aromas ist er nicht zu aufdringlich.

Dorsch in Mandel-Brot-Kruste | Spinat |
Curry-Öl | Schnittlauch | Péquillos

Durch den Verzicht auf jegliche Gewürze, bleibt nur das Curry-Öl, das dem, aus nur einigen wenigen Komponenten bestehenden Teller, ganz alleine bespielen muss. Und das schafft es mit Bravour. Spinat und Fisch sind ja an sich nichts Aufregendes, Eric Frechon schafft es allerdings sich trotz der Besinnung auf derart einfache Zutaten, einen wunderbar eleganten Gang zu zaubern.

Lamm | Kartoffeln | Spinat | Kräuter

…und wieder ein Jus zum Niederknien. Der Spinat, verfeinert mit Basilikum und Petersilie, ist eine Klasse für sich. Das Lamm erwartungs- und pflichtgemäß zart und auf den Punkt. Großartigst!

Mandarine | Pistazie | kandierte Nüsse

Sehr angenehmes und leichtes Pre-Dessert. Die Mandarine ist in Kombination mit den kandierten Nüssen eine willkommene und abwechslungsreiche Kombination.

Peruanische Kakaobohne

Dunkle Schokolade trifft auf noch dünklere Schokolade – ein Signature-Dish Frechons.
Wunderbar aromatische Schokolade aus Peruanischen Kakaobohnen in verschiedensten Formen: Schokoladeneis umhüllt von Schokolade, on top gibt’s karamellisierte Kakaonibs. Alles in Form einer Kakaobohne.

Als kleines After-Dessert bekommen wir anschließend noch eine „bubble of lemon tea“ zur Abrundung eines tatsächlich absolut perfekten Menüs.

überStefanie Gruber